Fahrzeuge der FF Gaflenz

TLF-A 2000/200

Am 11.06.2013 war es nach langer Vorbereitungs- und Planungsphase soweit, das neue TLF konnte von der Aufbaufirma abgeholt werden. Gemeinsam mit den verschiedenen Aufbaufirmen wurde ein Konzept entwickelt, das auf die bestehenden Fahrzeuge und Notwendigkeiten des Pflichtbereichs, bis auf einen Punkt, der seitens der Richtlinie nicht erlaubt war, abgestimmt ist. Vorrangig ist das Fahrzeug natürlich für den Brandeinsatz aufgebaut. Es wurde aber auch besonderen Wert darauf gelegt, dass es für die vielfältigen technischen Einsätze in Kombination mit dem LFB-A2 die Schlagkraft bedeutend erhöht.
Bei der Ausschreibung ging die Firma IVECO MAGIRUS Lohr aus Kainbach bei Graz als Best- aber auch als Billigstbieter hervor. Aufgebaut wurde das Alufire3-TLF auf einem Fahrgestell 15.290 der Firma MAN. Im Gegensatz zum TLF-Trupp, welches 30 Jahre für die Gaflenzer Bevölkerung im Einsatz stand, verfügt das neue TLF über einen Allradantrieb. Beim Schaltgetriebe wird in Zukunft auf ein automatisiertes gesetzt.
Insgesamt 9 Mann können in Zukunft mit diesem TLF-A zur Einsatzstelle ausrücken. Im Mannschaftsraum befinden sich neben drei Atemschutzgeräten samt notwendiger Ausrüstung, einem Gasmessgerät und Funkgeräten auch die Gerätschaften zum Absichern der Einsatzstelle. Von der Bedieneinheit neben dem Fahrersitz kann neben den Blaulichtern auch die Umfeldbeleuchtung bzw. Verkehrsleiteinrichtung geschaltet werden. Weiters verfügt das Fahrzeug über eine "Pump and Roll" Steuerung. Mit dieser kann ein Straßenwaschbalken in Betrieb genommen werden.
Im Geräteraum1 sind neben dem Hochleistungslüfter und dem Hydrofix auch der Nasssauger samt Zubehör und ein Leuchtballon mit Stativ untergebracht. Auf der Drehwand befindet sich einerseits ein Großteil des Werkzeug andererseits auch die Motorkettensäge mit sämtlichen Zubehör.
Im Geräteraum3 sind neben mehreren C- und B-Druckschläuchen mehrere Kisten untergebracht. Eine Sturmschadenkiste, eine Kiste mit verschiedenen Leinen, eine Kiste mit der Hitzeschutzausrüstung sowie eine Kiste mit Trainingsanzügen um den Atemschutzgeräteträgern nach schweißtreibenden Einsätzen die Möglichkeit zu geben, ein trockenes Gewand anzuziehen. Um die Kisten im Geräteraum 3 aber auch im Geräteraum 4 besser zu erreichen, befinden sich über den Radkästen auf beiden Seiten zusätzliche Klappauftritte.
Der Geräteraum5 beinhaltet zum Großteil wasserführende Armaturen. Hier ist auch ein Verteilerschnellangriff untergebracht. Weiters befindet sich hier das Hygieneboard, um eine Grundreinigung der Einsatzkräfte zu ermöglichen. Ebenfalls sind hier zwei B-Normaldruckabgänge untergebracht.
Waren auf der Fahrerseite Geräte untergebracht, die eher selten bei Einsätzen auf Verkehrsflächen benötigt werden, so wurden diese Gerätschaften in den folgenden drei Geräteräumen untergebracht.
Geräteraum2 neben den Verkehrsleitkegel sind hier vor allem die elektrischen Gerätschaften untergebracht. Notstromgenerator, 2 Lichtfluter samt Stative, Kabeltrommeln. Weiters eine Tauchpumpe sowie am Drehfach ein Hebekissenset sowie Unterbaumaterial. Weiters ist von diesem Geräteraum auch die Entnahme des Schanzzeuges möglich. Somit können Straßenbesen, Schaufel und Co auf der straßenabgewandeten Seite entnommen werden.
Im  Geräteraum4 befinden sich wiederum C- und B-Druckschläuche sowie eine GSF Grundausstattung. Dazu zählen: 2 Kanister Ölbindemittel, Kanalabdichtkissen, Auffangplanen, zwei Auffangwannen, Dichtungskeile und Pfropfen, Zurrgurte, Chemieschutzhandschuhe sowie drei Stück Schutzanzüge der Schutzstufe2 und weitere Kleinteile.
Der Geräteraum6 beinhaltet 2 CO2 Löscher sowie je einen Schaum- und einen Pulverlöscher. Weiters einen Schaumschnellangriff, der mit dem Schaummitteltank verbunden ist sowie eine zweite Mittelschaumausrüstung samt 60 Liter Schaummittel im Kanister. Neben  dem Schaumschnellangriffsabgang befinden sich auch hier zwei B-Normaldruckabgänge.
Im Heck befinden sich die Feuerlöschpumpe sowie der HD Schnellangriff mit einer 80m Haspel. Auch für diesen wurde eine Schaumzumischung vorgesehen, jedoch vorwiegend um die Löschwirkung durch Verwendung des Schaummittels als Netzmittel zu steigern.
Am Dach befindet sich die dreiteilige Schiebeleiter. Weiters ist dort die komplette Saugstellenausrüstung untergebracht. In der Dachkiste wird neben den Feuerpatschen auch die Korbschleiftrage verwahrt. Weiters befinden sich dort ein zusätzlicher Sack Ölbindemittel samt Streuwagen, der Wasserwerfer, die dazu passende Bodenlafette und vier Deckensteher.
An Löschmittel hat das TLF-A2000/200 2.200 Liter Wasser und 200 Liter Mehrbereichsschaummittel in Tanks an Bord.  Zur Absicherung der Einsatzstelle sind zusätzlich zum Standardblaulicht auch zwei blaue Blitzer im Heck eingebaut. Alle Klapptritte, Drehfächer,... wurden mit orangen Blinklichtern ausgestattet, damit diese noch besser erkannt werden. Weiters wurde eine Verkehrsleiteinrichtung im Heck integriert. Zur Beleuchtung des unmittelbaren Fahrzeugbereichs wurde eine LED-Umfeldbeleuchtung aufgebaut. Weiters sind alle Geräteräume sowie der Mannschaftsraum mit einer LED Innenraumbeleuchtung ausgerüstet.
Dank der guten Zusammenarbeit mit den Vertretern der verschiedenen Anbieter, aber auch den Mitarbeitern der Aufbaufirma konnte ein Fahrzeug geschaffen werden, das bestmöglich auf die Anforderungen der FF Gaflenz zugeschneidert ist.

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