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Tanklöschfahrzeug - TLF-A2000/200

Bei Brandeinsätzen ist das Tanklöschfahrzeug das erstausrückende Fahrzeug. Es ist vorrangig für den Brandeinsatz konzipiert, unterstützt aber auch technische Einsätze wirkungsvoll. Es bietet Platz für neun Einsatzkräfte und ist mit Allradantrieb sowie einem Automatikgetriebe ausgestattet. Drei Atemschutzgeräte sind im Mannschaftsraum verlastet und können bereits während der Fahrt angelegt werden, um am Einsatzort wertvolle Zeit zu sparen. Zusätzlich befinden sich dort ein Gasmessgerät, Material zur Einsatzstellenabsicherung und Funkgeräte.

Zur Beladung zählen unter anderem ein Hochleistungslüfter, ein Nasssauger, ein Leuchtballon, diverse Werkzeuge, ein Notstromaggregat, eine Tauchpumpe, ein Hebekissenset und Materialien für den Öleinsatz. Ebenfalls mitgeführt werden Chemikalienschutzanzüge der Schutzstufe 2 für den Einsatz bei Gefahrstoffen. Die Schlauchleitung, Schnellangriffe für Wasser und Schaum sowie eine Feuerlöschpumpe befinden sich am Fahrzeugheck.

Mit 2.200 Litern Wasser und 200 Litern Schaummittel an Bord sowie umfangreicher Beleuchtungs- und Warntechnik ist das Fahrzeug vielseitig einsetzbar und gut auf die Anforderungen im Pflichtbereich abgestimmt.

Funkrufname Tank Gaflenz
Taktische Bezeichnung TLF-A2000/200
Fahrgestell MAN 15.290
Baujahr 2013
Hersteller IVECO MAGIRUS Lohr
Geräteraum 1 Geräteraum 3 Geräteraum 5
Untergebracht sind der Hochleistungslüfter, der Hydrofix, der Nasssauger mit Zubehör sowie ein Leuchtballon samt Stativ. Auf der integrierten Drehwand befinden sich das Werkzeug sowie die Motorkettensäge inklusive komplettem Zubehör. Ebenfalls enthalten sind die Waldbrandausrüstung und das Absturzsicherungsset 22 OÖ. Dieser enthält mehrere C- und B-Druckschläuche sowie zwei Kisten: eine mit Hitzeschutzausrüstung und eine mit Trainingsanzügen für Atemschutzträger nach schweißtreibenden Einsätzen. Zusätzlich sind ein Schlauchpaket („Loops“) für den schnellen Atemschutz-Innenangriff, ein Schlauchtragekorb mit Rauchvorhang sowie eine Werkzeugkiste verladen. Zur besseren Erreichbarkeit der Ausrüstung sind auf beiden Fahrzeugseiten über den Radkästen Klappauftritte verbaut. Beinhaltet überwiegend wasserführende Armaturen. Neben einem Verteilerschnellangriff sind hier zwei B-Normaldruckabgänge sowie das Hygieneboard untergebracht, welches eine Grundreinigung der Einsatzkräfte ermöglicht. Zusätzlich befinden sich zwei Kisten in diesem Bereich: eine mit Leinenbeuteln und einer Löschdecke, die zweite mit Material für Sturmschäden.
Geräteraum 2 Geräteraum 4 Geräteraum 6
Neben den Verkehrsleitkegeln sind hier die elektrischen Gerätschaften wie der Notstromgenerator, zwei Lichtfluter samt Stativen und Kabeltrommeln verstaut. Ebenso befinden sich in diesem Raum eine Tauchpumpe, ein Hebekissenset, Unterbaumaterial sowie das Schanzzeug (Straßenbesen, Schaufel usw.), das von der straßenabgewandten Seite entnommen werden kann. Zusätzlich zu weiteren C- und B-Druckschläuchen ist hier eine GSF-Grundausstattung vorhanden. Diese umfasst: zwei Kanister Ölbindemittel, Kanalabdichtkissen, Auffangplanen, zwei Auffangwannen, Dichtungskeile und Pfropfen, Zurrgurte, Chemieschutzhandschuhe, drei Schutzanzüge der Schutzstufe 2 sowie diverses Kleinzubehör. Ausgestattet mit zwei CO₂-Löschern, je einem Schaum- und Pulverlöscher, einem Schaumschnellangriff (direkt mit dem Schaummitteltank verbunden) sowie einer zweiten Mittelschaumausrüstung. Letztere enthält 60 Liter Schaummittel im Kanister. Zusätzlich befinden sich hier zwei B-Normaldruckabgänge.
Heck Dach Beleuchtung und Sicherheit
Hier befinden sich die Feuerlöschpumpe sowie der HD-Schnellangriff mit 80 m Haspel. Für diesen ist ebenfalls eine Schaumzumischung vorgesehen, hauptsächlich zur Erhöhung der Löschwirkung durch Netzmittel. Zusätzlich ist eine Aufstiegsleiter zum Dach angebracht, eine Heckwarneinrichtung integriert und eine Nebenstelle für den Digitalfunk ermöglicht dem Maschinisten die Kommunikation direkt vom Pumpenbedienstand aus. Auf dem Fahrzeugdach sind die dreiteilige Schiebeleiter sowie die komplette Saugstellenausrüstung untergebracht. In der Dachkiste befinden sich Feuerpatschen, die Korbschleiftrage, ein zusätzlicher Sack Ölbindemittel samt Streuwagen, der Wasserwerfer mit passender Bodenlafette sowie vier Deckensteher. Alle Geräteräume und der Mannschaftsraum sind mit LED-Innenbeleuchtung ausgestattet. Zur Ausleuchtung des unmittelbaren Fahrzeugbereichs ist eine LED-Umfeldbeleuchtung verbaut. Klapptritte und Drehfächer wurden mit orangen Blinklichtern versehen, um die Sichtbarkeit zu erhöhen. Am Fahrzeugheck sind neben der integrierten Verkehrsleiteinrichtung zwei blaue Blitzer eingebaut.

Nach einer langen Vorbereitungs- und Planungsphase war es am 11.06.2013 soweit: Das neue Tanklöschfahrzeug (TLF-A 2000/200) konnte von der Aufbaufirma übernommen werden. In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Herstellern wurde ein maßgeschneidertes Konzept erarbeitet, das – bis auf einen durch Richtlinien untersagten Punkt – optimal auf den Fuhrpark und die Bedürfnisse des Pflichtbereichs Gaflenz abgestimmt ist.

Das Hauptaugenmerk bei der Beschaffung lag auf der Brandeinsatzfähigkeit, jedoch wurde auch die technische Einsatzunterstützung – insbesondere in Kombination mit dem bestehenden LFB-A2 – gezielt verbessert, um die Schlagkraft der Feuerwehr deutlich zu erhöhen.

Die Ausschreibung konnte die Firma IVECO MAGIRUS Lohr aus Kainbach bei Graz für sich entscheiden – als Best- und gleichzeitig Billigstbieter. Der Aufbau des Alufire3-TLF erfolgte auf einem MAN 15.290 Fahrgestell. Im Gegensatz zum bisherigen TLF-Trupp, das über 30 Jahre im Dienst stand, bietet das neue Fahrzeug einen Allradantrieb sowie ein automatisiertes Schaltgetriebe.

Mit einer Besatzung von bis zu neun Mann ist das Fahrzeug zukunftsfit. Atemschutzgeräte, Funktechnik, ein Gasmessgerät und weitere sicherheitsrelevante Ausstattungen befinden sich im Mannschaftsraum. Über ein zentrales Bedienpanel neben dem Fahrersitz lassen sich sowohl Blaulichter als auch Umfeldbeleuchtung und Verkehrsleiteinrichtung steuern. Zudem ist das Fahrzeug mit einer modernen „Pump and Roll“-Steuerung ausgerüstet, welche beispielsweise die Nutzung des Straßenwaschbalkens während der Fahrt erlaubt.

Dank enger Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Feuerwehr konnte ein modernes Einsatzfahrzeug realisiert werden, das optimal auf die Anforderungen der FF Gaflenz abgestimmt ist.